Michael Bram Pfleghar war einer der einflussreichsten und innovativsten Fernsehregisseure Deutschlands. Seine kreative Arbeit prägte das deutsche Fernsehen der 1960er und 1970er Jahre maßgeblich und brachte zahlreiche bahnbrechende Formate hervor. Doch hinter dem Erfolg verbarg sich auch ein Leben voller Höhen und Tiefen – persönliche Beziehungen, berufliche Herausforderungen und ein tragisches Ende. Dieser Artikel erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes, dessen Einfluss auf die Fernsehlandschaft bis heute spürbar ist.
Frühe Jahre und Einstieg ins Fernsehen
Michael Bram Pfleghar wurde am 20. März 1933 in Stuttgart geboren. Er wuchs in einer wohlhabenden Familie auf und zeigte schon früh Interesse an Film und Fernsehen. Nach einer Ausbildung zum Schnittmeister begann er 1954 seine Karriere als Regieassistent beim Süddeutschen Rundfunk (SDR) in Stuttgart.
Sein Talent wurde schnell erkannt, sodass er schon bald selbst Regie führen durfte. Ende der 1950er Jahre wechselte Pfleghar zur Bavaria Film in München. Dort war er bis 1963 als Oberspielleiter tätig. In dieser Zeit sammelte er umfangreiche Erfahrungen, die ihn später zu einem der gefragtesten Regisseure Deutschlands machten.
Der kreative Durchbruch: Innovative TV-Formate
Michael Pfleghar war bekannt für seine kreativen Ideen und seine Lust am Experimentieren. Besonders hervorzuheben sind seine Arbeiten für das ZDF, darunter die legendäre Show Wünsch Dir was, die Zuschauer aktiv in die Sendung einbezog und als Vorreiter für interaktive Unterhaltung gilt.
Seinen internationalen Durchbruch erlebte er 1967 mit der Regie des Musik-Specials A Man and His Music – plus Ella – plus Jobim in den USA, das Frank Sinatra, Ella Fitzgerald und Antônio Carlos Jobim zusammenbrachte. Diese Produktion wurde vielfach ausgezeichnet und machte Pfleghar auch international bekannt.
„Klimbim“ – Kultserie und Meilenstein der deutschen Comedy
Mit der Sketch-Comedy-Serie Klimbim (1973–1979) schrieb Pfleghar Fernsehgeschichte. Die Show brach mit vielen Konventionen des damaligen deutschen Fernsehens: Sie war frech, satirisch, erotisch und oft politisch unkorrekt. Die Mischung aus Slapstick, gesellschaftskritischen Elementen und Sex-Appeal traf den Nerv einer jungen, aufgeschlossenen Zuschauerschaft.
„Klimbim“ brachte Stars wie Ingrid Steeger, Elisabeth Volkmann und Eckart von Hirschhausen hervor. Die Sendung gilt als Wegbereiter moderner Comedy-Formate in Deutschland und wird bis heute als Kultserie verehrt.
Weitere bedeutende Projekte und Stilmerkmale
Neben „Klimbim“ und „Wünsch Dir was“ arbeitete Pfleghar an zahlreichen weiteren Fernsehproduktionen, darunter Unterhaltungsshows, Fernsehfilme und Werbespots. Er war bekannt für seine ästhetische Bildsprache, innovative Kameraführung und präzise Regiearbeit.
Sein Stil zeichnete sich durch eine Verbindung von Leichtigkeit und Tiefgang aus. Er verstand es, Unterhaltung mit gesellschaftlicher Relevanz zu verbinden und dabei immer wieder neue Formate zu erfinden, die das deutsche Fernsehen bereicherten.
Persönliches Leben: Beziehungen und Familie
Michael Bram Pfleghars Leben war geprägt von wechselvollen Beziehungen und einer starken Verbundenheit zu Künstlern und Musikern. In den 1960er Jahren war er mit der Schlagersängerin Bibi Johns verheiratet. Später folgten Ehen und Beziehungen mit anderen prominenten Persönlichkeiten, darunter die Sängerin Inge Brück und die Schauspielerin Heidi Brühl.
Eine besondere Beziehung führte er in den späten 1960er Jahren mit Tina Sinatra, der Tochter des berühmten Entertainers Frank Sinatra. In den 1980er Jahren heiratete er die norwegische Sängerin Wencke Myhre, mit der er einen Sohn hatte.
Soziales Engagement und spätere Jahre
Neben seiner künstlerischen Arbeit engagierte sich Pfleghar auch gesellschaftlich. 1990 gründete er gemeinsam mit Ursula Pfeiffer den Verein „Lobby für Kinder“, der Kindern in Notlagen hilft. Dieses soziale Engagement zeigte seine empathische Seite und seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Die späten 1980er und frühen 1990er Jahre waren jedoch auch von beruflichen Herausforderungen und persönlichen Problemen geprägt. Pfleghar kämpfte mit Depressionen und stand vor schwierigen Lebensphasen.
Das tragische Ende
Am 23. Juni 1991 nahm sich Michael Bram Pfleghar im Alter von 58 Jahren das Leben. Er erschoss sich in der Wohnung eines Freundes in Düsseldorf. Die genauen Hintergründe für diese Entscheidung sind nicht vollständig bekannt, doch die Kombination aus gesundheitlichen, psychischen und beruflichen Belastungen dürfte eine Rolle gespielt haben.
Sein Tod war ein Schock für die deutsche Medienlandschaft. Pfleghar wurde in seiner Heimatstadt Stuttgart beigesetzt.
Das Vermächtnis von Michael Bram Pfleghar
Trotz seines tragischen Endes bleibt Michael Bram Pfleghar als kreativer Visionär und TV-Pionier unvergessen. Seine Arbeiten haben das deutsche Fernsehen maßgeblich geprägt und den Weg für moderne Unterhaltungssendungen bereitet.
Mit „Klimbim“ schuf er eine neue Art der Comedy, die bis heute als Vorbild gilt. Seine internationale Arbeit, insbesondere mit Größen wie Frank Sinatra, setzte Maßstäbe in der Fernsehproduktion. Auch sein soziales Engagement rundet das Bild eines vielseitigen und tiefgründigen Künstlers ab.
Sein Einfluss lebt in den vielen Formaten weiter, die heute in Deutschland produziert werden. Pfleghar steht für Mut zur Innovation, künstlerische Qualität und den Wunsch, Fernsehen als lebendiges, gesellschaftlich relevantes Medium zu gestalten.
Fazit
Michael Bram Pfleghar war mehr als nur ein Regisseur – er war ein Visionär, der mit Mut und Kreativität die deutsche Fernsehlandschaft revolutionierte. Sein Leben war voller Gegensätze: große Erfolge und tiefe persönliche Krisen, kreative Höchstleistungen und tragische Schicksalsschläge.
Die Erinnerung an ihn lebt weiter – nicht nur in seinen Shows, sondern auch in der Art und Weise, wie er Fernsehen als Kunstform und Unterhaltung verstand. Sein bewegtes Leben und Werk sind ein faszinierendes Kapitel der deutschen Mediengeschichte.
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